Zeit im Bild

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über Helmut Berger.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Im Fernsehen sah man eine Studie über den "Jet Set", Erinnerungen an selige Zeiten in Marbella, Rom und St. Tropez.

Also kam auch wieder der ehemals schillernde Zeitzeuge Helmut Berger ins Bild.

Gewöhnlich sieht man Herrn Berger eher hilflos in den Talkshow-Runden sitzen, meist ist er in weinseliger Laune, meist ist er gedanklich derangiert und wenn er Grimassen schneidet, rufen die Studio-Regisseure "größer, größer!".

Irgendwann grinsen dann seine Interviewpartner, die Studio-Regisseure schneiden grinsende Zuschauer in Großaufnahme hinein, die TV-Quoten steigen, und die Mehrheit ist glücklich.

Wann immer ein offensichtlich Strauchelnder gesucht wurde, einer, der zu viel trinkt und bereit war, die Diven-Rolle des abgehalfterten Stars zu übernehmen, Helmut Berger war umgehend zur Stelle, wurde durch die vorbereiteten Fettnäpfchen gezerrt und ging wieder.

Einmal, als er schon im Sitzen verdächtig wankte, wollte der Moderator wissen, warum er nicht mehr drehe.

Da hob Helmut Berger die Arme in den Himmel und sah fast so traurig aus, wie die Menschen auf den Pressefotos, wenn ihnen eine Mure Hab und Gut geraubt hat.

Verzweifelt suchte die Studioregie grinsende Zuschauer, aber sie wurde nicht fündig.

In der aktuellen Jet-Set-Dokumentation wurde Herr Berger behutsam behandelt, immer wieder lächelte er melancholisch und die Regie war um seine Würde bemüht.

Man weiß nie, ob es empfehlenswert ist, sein Leben in jungen Jahren zu leben, oder ob man haushalten soll, um der Vorfreude zwei, drei Luftschlösser zu schenken.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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