Verwandlungskunst
Frau Sarata etwa, die ja ursprünglich der Operette verfallen war, erweckt heute Erinnerungen an eine Wien-Gesandte, ...
In einem TV-Bericht verwies die immer gut gelaunte Sängerin Angelika Kirchschlager darauf, dass sie den Sänger Sinatra zu Beginn als Schauspieler wahrgenommen hat.
Erst in der Folge war sie von seiner Stimme angetan. Man kennt das.
Frau Sarata etwa, die ja ursprünglich der Operette verfallen war, erweckt heute Erinnerungen an eine Wien-Gesandte, Herr Wagner-Trenkwitz war in jungen Jahren wahrscheinlich Fürst eines Zwergenstaates und wurde vom marodierenden Volk ins Exil gezwungen und Bundy & Bundy waren eigentlich als Zweitbesetzung für die Kessler-Zwillinge gedacht.
Viele Berühmtheiten wären in anderen Sphären vielleicht noch besser aufgehoben. Peter Pilz etwa ist als geläuterter Großinquisitor in einem Hollywood-Blockbuster vorstellbar, Lotte Tobisch-Labotyn als Maggie Smith in "Downton Abbey" und Michael Häupl als gereifter Hauptdarsteller einer Neuauflage von "Dr. Schiwago".
Ich selbst habe einen großen Österreicher noch mit einem Messer in der Hand und blutigen Händen erlebt. So fuhr ich als Kind im Schlepptau der Eltern oftmals nach Herzogenburg, wo gerüchteweise der beste Fleischhauer des Landes wirkte.
Während Vater und Mutter Lenden, Leber und Schopfbraten erwarben, wurde ich mit einer Extrawurstsemmel ohne Gurkerl abgespeist. Sie war köstlich und wurde vom Gesellen Max überreicht.
Heute firmiert er als Abt Maximilian in Stift Herzogenburg und serviert vornehmlich seelische Nahrung, die ja ohnehin weit bekömmlicher als alle Art von Wurstwaren ist.
Kommentare