Nun glaube ich, das Dvorak-Mysterium enträtselt zu haben.

von Karl Hohenlohe

über den Mut von Felix Dvorak

Die berühmte Adelsexpertin Lisbeth Bischoff hat ein Buch über ihr Dasein als Dancing Star geschrieben. Ich darf mich als Bewunderer Ihres Mutes zu erkennen geben, die Freunde vom ORF hatten in der ersten Staffel auch schon bei mir angeklopft, aber ich sah mich nicht in der Lage, in bunten, fallweise zu engen Dralon-Kostümen über das Parkett zu schweben.

Anders gesagt: Ich war zu feig. Im Zuge der Berichterstattung über das Bischoff-Buch wurden Prominente vor das Mikrofon gelockt, die bezüglich ihrer mutigsten Tat Stellung nehmen sollten. So kam es zu einer der besten Antworten seit Langem. Herr Felix Dvorak meinte nämlich: "Schwimmen lernen". Im ersten Moment war man bass erstaunt, heute können rund 80 Prozent der Menschheit schwimmen und als sie es erlernten, werden die wenigsten großen Mut aufgebracht haben.

Im zweiten Moment rief man sich das Alter von Herrn Dvorak in Erinnerung, er wurde ja noch im vorigen Jahrhundert geboren und am Anfang dieses Jahrhunderts konnten nur drei Prozent der Menschen schwimmen. Im dritten Moment verwarf man diesen Gedanken, denn Herr Dvorak verwies darauf, dass er erst mit 19 Jahren schwimmen lernte.

Nun glaube ich, das Dvorak-Mysterium enträtselt zu haben. Man kann ja nicht nur im Wasser, nein, auch auf der Bühne schwimmen. Wahrscheinlich hat der junge Herr Dvorak als alter Teenager zum ersten Mal den Hamlet gegeben, die Textlücken wurden zu Texttälern und so hat er damals schwimmen gelernt.

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