Unterhaltungschef

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Man hüpft, man tanzt, man springt, man ist nicht mehr man selbst.

von Karl Hohenlohe

über die Wirkung von DJ Ötzi

Herr Redakteur H.", schreibt Ilse M. aus F., "Sie haben kürzlich Herrn DJ Ötzi erwähnt und dass Sie bei seinem Tun mitgeklatscht hätten. Geht’s Ihnen noch gut?"

Ja.

Wenn man im Oktober ein Festzelt betritt, dann tut man dies nicht, um über das eigene Ende und den Weltuntergang zu grübeln, man scherzt, lauscht Zoten und ist nicht unzufrieden.

Hat man also eine Maß Bier getankt und plötzlich steht DJ Ötzi vor einem und ruft, man möge doch den linken Arm heben, was soll man tun?

Soll man, wie damals Herbert T. in der dritten Reihe alle Lehrerstörversuche boykottieren, soll man als Spaßverderber darben und der Aufforderung von DJ Ötzi, nun auch den rechten Arm zu heben, keine Folge leisten?

Nein.

In diesem Augenblick ist es um einen geschehen. Hat man einmal beide Arme oben, wird man von Herrn DJ Ötzi für den Rest seines Auftrittes eisern in Beschlag genommen. Man hüpft, man tanzt, man springt, man ist nicht mehr man selbst.

Plötzlich ist man Anton aus Tirol und gleichzeitig stolzer Besitzer eines Sterns, der deinem Namen trägt. Dann, ganz plötzlich, will DJ Ötzi abgehen, einmal noch wird er von Arabella Kiesbauer zurück auf die Bühne geholt und man ertappt sich, wie man "Zugabe" ruft. Eigentlich nicht ruft, sondern schreit und nicht "Zugabe", sondern "Zuuu-gaaa-bä".

Später wird man den Kindern erzählen, dass man einem Auftritt DJ Ötzis beigewohnt hat und wenn sie dann fragen, wie es war, wird man "Eh nett" sagen.

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