Unbefleckt
Frau Buday verfügt über einen raren wie aparten Schönheitsfleck.
Bald schneit uns Frau Andrea Buday via TV ins Haus. Jahrelang war sie Chronistin der Wiener Prominenz, wird nun selbst ein Star, nein, ein „Dancing Star“.
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine Gesellschaftsberichterstatterin vom Herold zum Hero mutiert.
Frau Buday ist eine vielschichtige Persönlichkeit, die das Haar gerne turmhoch auftoupiert trägt, mit dem Dekolleté nicht hinter dem Berg hält und noch nie wurde von ihr gesagt, sie lache leise.
Darüber hinaus schätze ich Frau Buday für ein Modemerkmal ganz besonderer Art, das allgemein als ausgestorben galt. Frau Buday verfügt über einen raren wie aparten Schönheitsfleck.
Er ist oberhalb des linken Backenknochens platziert, ob er immer schon dort war, also einer guten Laune der Natur, oder einem Schminkstift entsprang, kann ich nicht sagen.
Es ist auch egal, einzig die Wirkung des Schönheitsflecks ist von Bedeutung.
Die berühmtesten Schönheitsflecken zierten Madame Crawford, Madame Monroe und Madame Pompadour und man hört, dass ihnen die Männer sehr ergeben waren. War es ihr einnehmendes Wesen, ihre Popularität, die Gabe, auch außerhalb der Bettstatt zu unterhalten, oder doch der Schönheitsfleck, der dafür sorgte, dass ihnen die Männer reihenweise zu Füßen lagen?
Wir wissen es nicht, und maßen uns doch ein Urteil an. Ich denke, es war von allem etwas, aber ohne den Schönheitsfleck wäre alles nicht gewesen.
Frau Buday soll ihn also weiter mit Stolz tragen, der Fleck heiligt die Mittel.
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