Es war für unzählige Zuschauer ein Sprung ins Nichts.

von Karl Hohenlohe

über Hubert Neupers Fernsehsprung.

Mit großer Erwartung sieht man der Sendung „Dancing Stars“ entgegen. Schon jetzt bewundert man die Kandidaten in den Zeitungen und der Television, wie sie neckisch posieren und die Werbetrommel schlagen.

Diesmal hat man auch Verwandte von Prominenten zum Tanz gebeten, die Tochter von Herrn Rapp, den Sohn von Herrn Serafin, die Schwester von Frau Weichselbraun.

Weiter so.

Auch Herr Neuper, der beliebte wie berühmte Skispringer, tritt an. So konnte man ihn im Frack im Fernsehen beobachten, als er im Fotostudio allerlei Schabernack trieb. So und jetzt kommt es.

War es der Einfall des ausführenden Fotografen oder die Idee von Hubert Neuper selbst, wir wissen es nicht. In jedem Falle ging der ehemalige Vierschanzentourneesieger locker in die Knie, sprang dann in die Höhe, wo ihn die Kamera zu bannen suchte.

Verehrte Leserschaft, wenn Herr Neuper, der eine Olympiamedaille und zwei Weltmeisterschaftsmedaillen ergatterte, aus dem Stand in die Luft springt, kann man sich völlig zu Recht erwarten, dass er nahezu die Decke berührt.

Herr Neuper schaffte aber nicht einmal ein halbes Meterlein. Es war für unzählige Zuschauer ein Sprung ins Nichts.

Ich denke, nachdem Herr Neuper wieder gelandet war, gingen viele TV-Konsumentinnen und TV-Konsumenten aufs Klo, was ja ein Zeichen für Ingrimm bezüglich des Fernsehprogramms ist.

Ich aber vermute eine Finte. Neuper sprang mitleiderregend niedrig, damit er am Schluss ganz oben landen kann.

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