Szenenwechsel

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Karina Sarkissova ist zurückgekehrt, aber sie tanzt nicht mehr auf dem Parkett

von Karl Hohenlohe

über Sarkissovas Rückkehr

Eine Zeit lang ist es still um sie geworden. Hat man sie vermisst?

Ist einem das plötzliche Fehlen des Namens auf den Gesellschaftsseiten aufgefallen?

Es gibt Personen, die stehen ein, zwei Jahre im Licht, dann, auf einmal sind sie verschwunden, aber jeder, der ein Terrain verlässt, besetzt ein Neues.

Warum verschwinden Menschen von den Gesellschaftsseiten? Die meisten, weil sie keine weiteren Prominenten, sondern zu sich finden wollen.

Der Rückzug aus der Öffentlichkeit ist ihnen wie der Umzug aus einer zu dicht besiedelten Gegend, die von zu lauten Menschen besiedelt ist.

Sie packen ihre Koffer, ihre Habseligkeiten und wenn es an die Verabschiedung von den engen Freunden geht, merken sie, dass keine da sind.

Manche scheiden unfreiwillig aus der Gesellschaft, das heißt, eigentlich sind sie noch in der Szene verankert, aber es schreibt niemand darüber.

Dies ist das schmerzhafteste Stadium, denn der einzige Sinn, im Gesellschaftsleben Fuß zu fassen, liegt darin, die Öffentlichkeit davon in Kenntnis zu setzen. Wer nicht auf den Gesellschaftsseiten erscheint, kann zwar im Gesellschaftsleben vegetieren, aber er lebt nicht wirklich.

Ich kann es nicht beschwören, aber wahrscheinlich ist der Ursprung des Begriffes „totgeschwiegen“ auf diesen Umstand zurückzuführen.

Karina Sarkissova ist zurückgekehrt, aber sie tanzt nicht mehr auf dem Parkett, sondern auf den Ballettbühnen und irgendwann wird sie sagen, beides probiert, kein Vergleich.

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