Stoffwechsel

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Allzu gerne würden sie über die Vor- und Nachteile der Steuerreform berichten, ... Unsereins muss sich mit den Brosamen der Chose zufriedengeben.

von Karl Hohenlohe

über die Steuerreform

Es ist den Gesellschaftsredakteuren untersagt, sich über Essenzielles zu äußern.

Allzu gerne würden sie über die Vor- und Nachteile der Steuerreform berichten, aber dies bleibt den Mitstreitern der Politik- und Wirtschaftsressorts überlassen. Unsereins muss sich mit den Brosamen der Chose zufriedengeben.

Anders gesagt, was trugen die Verantwortlichen um 30 Minuten nach Mitternacht, als sie die Eckpunkte der Steuerreform bekannt gaben?

Verehrte Leserschaft, man hielt sich eisern an Schwarz, Dunkelblau und Krawatte, dankenswerterweise waren aber drei Ausreißer zu beobachten. Hier Markus Wallner, LH von Vorarlberg, da die Arbeiterkammer-Legende Werner Muhm und der Parlamentsfraktions-Vorsitzende Andreas Schieder. Möglicherweise trennt die Herren Ideologisches, was sie in dieser aufregenden Nacht jedoch verband, war, dass sie auf einen Schlips, wie man schon lange nicht mehr zur Krawatte sagt, verzichteten. Es war schön, weil es anders war.

Während die Herren Schieder und Wallner noch in dunkles Tuch gehüllt waren, trug Werner Muhm eine rote Hose. Ähnliche Modelle finden in Marbella, aber auch auf Sylt Verwendung.

Ich denke nicht, dass sich hinter der Muhm’schen Hose irgendeine Botschaft verbarg. Er wird, wie viele von uns, in einen Billy-Kleiderkasten gegriffen haben und aus. Jegliche Aufregung, wie 1971, als Dietmar Schönherr im TV bei "Wünsch Dir was" eine rote Nelke trug und dies als politischer Affront gewertet wurde, ist also vollkommen umsonst.

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