Stoffsammlung

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Herrn Herwig Pecoraro kennt man als eigentlichen Erfinder des Zaubers der Montur.

von Karl Hohenlohe

über Herr Herwig Pecoraro.

Das Stadttheater Baden bebte. Das ist nicht immer der Fall.

Herwig Pecoraro, Vater, und Mario Pecoraro, Sohn, wagten sich an Sir Elton John, und es war ein Erfolg. Herr Herwig Pecoraro ist überhaupt ein Zehntausendsassa: Opernsänger, Betriebsrat, Essigfabrikant. Dem nicht genug, kennt man ihn als eigentlichen Erfinder des Zaubers der Montur.

In jungen Jahren war der gebürtige Vorarlberger der Ordnung verpflichtet, zog die Profession des Polizisten anderen, weit langweiligeren Broterwerben vor. Es war jene Zeit, in der man dem Polizist noch mit großem Respekt begegnete und ihn ehrfurchtsvoll als Gendarm bezeichnete.

Als solcher diente Pecoraro auf dem Arlberg, wo sich schon damals Prominente aus Film, Funk und Fernsehen versammelten, was man seinerzeit mit „tummeln“ umschrieb. Herr Pecoraro, der schon damals für sein Leben gerne sang, bekam also Wind vom Besuch von Frau Elisabeth Schwarzkopf, der Schwarzkopf!

Es gelang, ein Vorsingen zu arrangieren, und Pecoraro erschien in blitzblank geputzter Gendamerieadjustierung. Frau Schwarzkopf, die Schwarzkopf, war begeistert.

Hätte Herr Pecoraro eine Fistelstimme gehabt, beim hohen „C“ geröchelt wie unsereins und spröde Stimmbänder, niemals hätte er diese Karriere hingelegt.

Dass ihm die Uniform, der Zauber dieser Montur, geschadet hätte, kann man aber beim besten Willem auch nicht behaupten.

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