Stadtgespräch

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Vicky Leandros ist Lodzerin, da fährt die Eisenbahn drüber.

von Karl Hohenlohe

über Lodz.

Gerade sang Vicky Leandros in der Votivkirche. Lodz. Frau Leandros hat in ihrer langen Laufbahn viele Ohrwürmer geboren, zum Beispiel „Messer, Gabel, Schere, Licht“ aber keiner hat sich so festgefressen wie Lodz.

Vicky Leandros ist zwar gebürtige Griechin, ihre Fans aber wollen es nicht glauben und vermuten wider besseren Wissens, sie hätte in Lodz das Licht der Welt erblickt.

Vicky Leandros ist Lodzerin, da fährt die Eisenbahn drüber. Der Bahnhof von Lodz heißt übrigens Fabryczna, dies jedoch nur nebenbei.

Die Bee Gees Massachusetts, Frank Sinatra New York, Joe Zawinul Erdberg, Vicky Leandros Lodz.

Es muss für eine sensible Künstlerin ein Albtraum sein, ständig mit Lodz assoziiert zu werden. Paris, Murmansk, Rom und Rio ja, Lodz nein.

Lodz mag eine interessante Stadt sein, aber sie versprüht nicht den Charme der großen, weiten Welt, sie wird nicht von Vespas durchpflügt, es kreuzen keine Gondolieri und die Busse haben keinen zweiten Stock.

Ursprünglich fuhr übrigens gar nicht Theo nach Lodz sondern Rosa aber die Version von Fritz Löhner-Beda wurde von Leo Leandros (Vater) adaptiert und das Unheil nahm seinen Lauf.

Vielleicht zuckt die Künstlerin bei der Erwähnung von Lodz zusammen, zittert und würde es wahnsinnig gerne nie wieder singen, ich weiß es nicht.

Ein Indiz jedenfalls weist deutlich in diese Richtung und die KURIER-Leserschaft soll es als erste erfahren: Vicky Leandros war noch nie in Lodz.

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