Sprung ins Glück

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Kein Pfiff wurde dargeboten, kein Seidl serviert, sondern gleich ein ganzes Krügel.

von Karl Hohenlohe

über die Skiflieger

Nun war es endlich so weit. Bereits mehrere Tage vorher hatte sich Frau Minister Heinisch-Hosek überlegt, wie sie den Sprung ansetzen würde, ob sie die Skiflieger imitieren, und bubibradlgleich vom bereitgestellten Bierfass segeln, oder doch, ganz pragmatisch, das Hüpfen dem Springen vorziehen sollte.Dieser alte Bergmannsbrauch der Absolventen der Montanuniversität in Leoben hat es in sich.

Man musste da also im technischen Museum ein 50-Liter-Bierfass besteigen und von dort über ein, von Adjutanten gehaltenes, Arschleder (Kleidungsstück der Knappen, Anm. d. Superautors) auf den Fußboden springen.

Es gibt ja immer weniger Menschen, die alle paar Tage von Bierfässern hechten und so war diese Aufgabe für die Frau Bundesminister für Frauen und – sollte alles gut gehen – bald schon Ehrenbergmann, objektiv keine leichte Sache.

Dem nicht genug hatten die beiden zukünftigen Ehrenbergmänner (auch die Hausherrin Frau Direktor Zuna-Kratky hattedas Arschleder noch vor sich) auch noch ein Glas Bier zu bewältigen.

Kein Pfiff wurde dargeboten, kein Seidl serviert, sondern gleich ein ganzes Krügel, immerhin ein halber Liter, musste Sekunden vor dem Akt in einem einzigen Zug geleert werden.

Ich weiß nicht, ob sich die beiden Damen vor dem Sprung „I’m coming home“ dachten, gesagt haben sie es nicht. Die Übung gelang übrigens ausgezeichnet, Frau Zuna-Kratky finalisierte den Sprung auch noch mittels Telemark und ich diese Kolumne mit „Glück auf“.

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