Sitzriese

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Ich gönne Herrn Wolf jeden Ausflug in andere Distrikte

von Karl Hohenlohe

über Vaterputz

Es war für das Gewohnheitstier, als ob Ted Ligety die "Millionenshow" moderierte.

Da saß bei "heute leben", der schönen ORF-TV-Illustrierten, der Vaterputz auf der Couch. Dies wäre nichts Besonderes, Vaterputz besetzt als Familienoberhaupt seit 15 Jahren verschiedenstes Sitzmobiliar, aber er tut dies gewöhnlich ausschließlich im Werbefernsehen.

Nun wurde Vaterputz, der im werbefreien Dasein als Hubert Wolf durch das Leben geht, von Frau Verena Scheitz befragt, weiters konnte man einen Ausschnitt seines neuen Kabarettprogramms bestaunen.

Ein Drittel meines Daseins war Hubert Wolf alias Vaterputz mit sonorer Stimme zu hören, ein wenig Burgtheater, ein bisschen Albin Skoda, ein Hauch von Oskar Werner.

Jetzt stand er plötzlich mit Gitarre vor uns und sang Ambros in einer starken Dialektversion, die ja vorher schon kein Hochdeutsch war. Es war nicht gut oder schlecht, es war anders und nur aus diesem Grund gewöhnungsbedürftig.

Ich gönne Herrn Wolf jeden Ausflug in andere Distrikte, er soll den Hamlet geben, die Queen oder Rasputin imitieren, aber er läuft immer Gefahr, dass die Menschen glauben, Rasputin würde in einem Möbelhaus wohnen.

Andere würden an diesem Umstand verzweifeln.

Nicht so Herr Wolf, der über genug Humor verfügt und selbst dann noch lächelte, als er kürzlich von einem Passanten gestellt wurde, der ihn mit der hypothetischen Frage konfrontierte: "Gell, Sie sind der "Hausverstand!"

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