See-Schwäche

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Der Millstätter See hat eine treue Freundin, Frau Irmi Soravia.

von Karl Hohenlohe

über den Millstätter See

Nun ist ein wunderschönes Buch über den Millstätter See erschienen. Er kommt gut weg.

Wie alle Seen in Österreich ist auch er von seiner Einzigartigkeit überzeugt. Würden seine Ufer von Gestein gesäumt, wäre er sogar felsenfest davon überzeugt. Er denkt, dass wenn er Wellen schlägt, dass es die anmutigsten Wellen im ganzen Land sind. Er denkt, dass seine Bootshäuser um Bootshäuser schöner sind, als alle die anderen und seinen Fischen keiner das Wasser reichen kann.

Der Millstätter See hat eine treue Freundin, Frau Irmi Soravia, die ihm viel Zeit und 224 Seiten geschenkt hat.

Wenn die vielen bekennenden Millstätter-See-Jünger dieses Buch lesen, werden sie weinen und lachen. Weinen, weil so viele wunderschöne Häuser, die einmal das Ufer zierten, verschwunden sind und lachen, weil so viele wunderschöne Häuser, die einmal das Ufer zierten, noch da sind.

Der See selbst liebt die Gebäude an seinen Rändern und er liebt ihre Bewohner, weil er genau weiß, dass es sich umgekehrt auch so verhält, nicht nur bei Frau Soravia.

Der See dankt seinen Anhängern die Zuneigung in mehrfacher Weise. Er spiegelt sie, gemeinsam mit den Wolken und der Sonne und wenn es heiß wird, schenkt er ihnen köstliche Kühle und manchmal eine Brise.

Wenn es eine Luftaufklärung gibt, muss es auch eine Erdaufklärung geben, wenn es eine Kriegserklärung gibt, existiert auch eine Liebeserklärung und so eine, dem Millstätter See huldigend kann man nun, nein, sollte man nun, kaufen.

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