Schirmherrschaft

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über die Popularität.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Nun kommt es zu Rochaden in den Fernsehstudios des österreichischen Rundfunks. Bekannte, nein berühmte Persönlichkeiten, die uns fast täglich entgegenlächelten, werden kaum mehr zu sehen sein oder, wie es der Boulevard so drastisch formuliert, in der Versenkung verschwinden.Dies stimmt nicht ganz. Die bekannten Persönlichkeiten werden nicht in der Versenkung verschwinden, sie werden ganz einfach wie du und ich, und wir sind ja auch nicht vom Erdboden verschluckt.Nur wer zu stark am Angestarrtwerden hängt, des Autogrammschreibens niemals müde wurde und die Liebe des Publikums stärker empfand als die Zuneigung der Angehörigen, der wird an der Anonymität verzweifeln. Aber es ist nicht ganz einfach, der Popularität, den jubelnde Massen zu entsagen, wer einmal Aufmerksamkeit erregt hat, kommt niemals wirklich davon los. Magister Christoph Wagner-Trenkwitz und sein verwitterter Kompagnon können ein Lied davon singen.Am Tag nach dem Opernball winken ihnen die Leute und Hollywood, am Tag danach winkt ihnen Hollywood ab.Dies hat die beiden, Wagner-Trenkwitz im Rahmen seiner Möglichkeiten, nachdenklich gemacht.Sie haben aus der Not eine Tugend gezimmert, sie suhlen sich im fahlen Licht der einmal im Jahr wiedergeborenen Eintagsfliegen und geben sich glücklich.Gnade Gott, man gebe ihnen die „Zeit im Bild“, „Flipper“, „Helmi“ oder „Wetter aktuell“. Sogleich wären sie hoppertatschig, grüßten nicht zurück, würden Autogrammjäger mit Götz von Berlichingen vertraut machen und Ferrari fahren.Aber vielleicht sollte man es doch dazu kommen lassen.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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