Schattenspiel

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Schade, auch wegen dem Gänsewein.

von Karl Hohenlohe

über Herrn Gäns(e)wein

Das Faszinierendste an der Gesellschaft sind die Gesprächsthemen: Wetter, Fernsehprogramm und Herr Gänsewein.

Zwei Hundertstelsekunden, nachdem der heilige Vater seine Pensionsbestrebungen bekannt gab, traf der erste Leserbrief mit folgendem Inhalt ein: „Schade, auch wegen dem Gänsewein.“

Das Tragische an der Existenz des Privatsekretärs von Benedikt XVI. ist, dass er von 75 Prozent der Bevölkerung als „Gänsewein“ tituliert wird, in Wahrheit aber „Gänswein“ heißt. Früher Monsignore, nunmehr Erzbischof Gänswein, wird mit „Gänsewein“ leben können, genau so wie Frau Hörbiger mit „Hörbinger“ und Herr Tötschinger mit „Tötschiger“.

Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht, irrende Menschen auf den rechten Pfad zu führen und schon Hunderte, teils sehr prominente Personen darauf aufmerksam gemacht, dass es „Gänswein“ und nicht „Gänsewein“ heißt.

Ein, zwei Mal sagen sie es richtig, um dann erneut in das viel vertrautere „Gänsewein“ zu verfallen.

Insbesondere die Damen haben dank Benedikt XVI. zu ihrem Glauben gefunden, sie glauben an „Georg Gänsewein“, fachsimpeln über sein schönes Äußeres und die Tatsache, dass er unerreicht bleibt. Überhaupt erscheint mir dieses Faktum einen ganz besonderen Reiz zu bewirken, so versuchen auch zahllose männliche Fans Frau Barbara Rett am Handy anzurufen, was nur daran scheitert, dass sie keines hat.

Herr Gänswein und Frau Rett bleiben unerreicht und wir alle wünschten, dies könnte man auch von uns behaupten.

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