Recht schreiben

In Monte Carlo fuhren nun auch Oldtimer um die Wette und die "Seitenblicke"– unter der Federführung von Herrn C. Reichhold – waren mit dabei.

Ein durchaus gelungener Bericht,

aber die Leserbriefschreiberinnen und Leserbriefschreiber werden sich zweifach glücklich übergeben haben.

Diese, wegen ihrer Genauigkeit, ihrer Itüpfelreiterei und ihrem unbändigen Empörungswillen sehr geschätzte Menschengruppe achtet zuerst auf das "Wie", nunmehr lange, lange auf nichts und dann erst auf das "Was".

Jeder Rechtschreibfehler ist ein Gottesgeschenk, der fehlende Beistrich kann Berge versetzen und wer "Orthographie" statt "Orthografie" schreibt, bleibt sein Leben lang suspekt.

Nun also rasten die schönen, alten Fahrzeuge durch die schönen alten Gassen, schnauften herzerwärmend, genauso wie die grau melierten Multimillionäre, die sie pilotierten.

Das Chrom blitzte wie in den besten Tagen, die Kühler kochten und der Fürst hielt schützend seine Hand über das Geschehen.

In diesem Moment erschien Helmut Zwickl auf dem Bildschirm und sagte:

"Es ist sicher schöner hier wie in den Wüstenrennen."

"Wie" sagte er, nicht "als".

Dies war der zweitschönste Moment für die Leserbriefschreiberinnen und Leserbriefschreiber, die noch nicht wissen konnten, dass da bald schon Dieter Quester in eine ähnliche Kerbe schlagen würde.

Noch lagen sie sich jubelnd in den Armen, als Herr Quester "Die alten Fahrzeuge fordern einen fast mehr wie der moderne Sport" meinte und nun, endlich, waren sie trunken vor Glück.

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