Rauchmelder

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Bei Herrn Rauch aber konnte ich mich nicht zurückhalten.

von Karl Hohenlohe

über Namensspiele

In meinem Erstberuf darf ich als Haubenhüter dienen und berichtete so an dieser Stelle von der Gault-Millau-Verleihung "Koch des Jahres" an Herrn Richard Rauch.

Ganz nebenbei brachte ich der Leserschaft auch die Angst vieler heimischer Gastronomen vor der Konkurrenz zur Kenntnis, die es sich nicht nehmen lassen, mit "Rauch-Verbot"-Schildern vor dem neuen "Koch des Jahres" zu warnen.

Dazu der Leser Emmerich E. aus St. G.: "Herr Redakteur, das war der schlechteste Witz ihrer Laufbahn."

Dies ist nicht wahr. Ich sprach auch noch von Herrn Rauch, dem man eine Wolke gewidmet hat, weiters von seinem Dasein als Erfinder des Abzuges und diese Witze sind noch schlechter.

Es ist ja, selbst unter den halbseriösen Journalisten, ein ehernes Gesetz, dass man nicht mit Namen spielt.

Bei Herrn Rauch aber konnte ich mich nicht zurückhalten.

Es tut mir leid, aber es ist geschehen. Zu oft in meinem Leben wurde mein Name schon verballhornt, es war allerhöchste Zeit, mir Luft zu machen.

Ich war schon der Herr Hohenzollern, Herr Hohenberg, Herr Habsburg, Herr Hohenberger und verfüge über eine Bipa-Card, auf der "Karl Hotzelotze" geschrieben steht. Seit Jahrzehnten bin ich also ein Opfer der sprachlichen Willkür der Menschen, Ihrer Vergesslichkeit und ihrem Drang zu Verwechslung.

Herr Rauch, der frischgebackene "Koch des Jahres", dieser wunderbare Gastronom aus dem steirischen Trautmannsdorf, kam also vollkommen unschuldig zum Handkuss.

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