Oben untergehen

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über Gedanken, die von oben nach unten führen
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Sehr oft", hat Konrad F. aus H. bemerkt, "verweisen Sie in Ihren Kolumnen auf Ihren Hang zur Oberflächlichkeit. Ernst oder ist es nicht doch etwa nur Koketterie?"

Ernst ist die Beschäftigung mit den oberflächlichen Dingen des Lebens nur, wenn man sich unbewusst mit ihnen auseinandersetzt, jene aber, die damit spielen, haben sich der Effekthascherei schuldig gemacht.

Man darf mich eindeutig der ersten Gruppe zugehörig zählen, ein Gesellschaftskolumnist mit Tiefgang ist wie ein Höhenforscher mit Höhenangst ... oder so ähnlich.

Schon mein aus Ungarn stammender, vor Jahrzehnten verstorbener Vorfahre, XY Festetics, der nicht so intelligent wie schön gewesen sein soll, brachte es mit seinem Lebensmotto auf den Punkt: "Läbän ist wie Lawine, änmal rauf und änmal runter."

Es ist mir also vorbestimmt, gewisse gedanklich schwer zu fassende Territorien zu meiden, die Kalbspariser dem Bœuf bourguignon vorzuziehen und bei den Extrawurstsemmeln zu enden.

Nehmen wir nur den so erfolgreichen Schriftsteller Wolf Haas, von dem mir nicht alle Bücher geläufig sind, aber das Faktum bekannt ist, dass er für den Spruch "Ein Mazda müsste man sein" verantwortlich zeichnete.

Noch schlimmer, Herr Joesi Prokopetz, der Evergreens textete wie "Da Hofa", "Codo" oder "Es lebe der Zentralfriedhof" und trotzdem, wann immer er mir ins Gedächtnis drängt, muss ich an seinen Dan-Küchen-Klassiker: "Dann Dan, dann Dan" denken und dass man ihm mit Entschließung vom 18. Dezember 2008 den österreichischen Ehrentitel Professor verlieh.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

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