Oben ohne
Gewöhnlich suchen die Hutträger irgendetwas zu verbergen.
Manchmal gibt Erwin Steinhauer den Polt, manchmal ist er ganz er selbst und manchmal singt er. Dazu Dietlinde R. aus dem schönen F.:
"Wenn der Steinhauer singt, hat er immer so einen komischen Hut auf. Wieso bitte?"
Ich habe keine Ahnung, warum Herr Steinhauer, wenn er die Stimme erhebt, zum Hut greift, ich kann mich nur in Vermutungen verlieren. Der Hut ist schwarz und um zwei bis dreieinhalb Nummern zu klein.
Er lässt unmittelbar verschiedenste Assoziationen aufkeimen, in deren Mittelpunkt Herr Buster Keaton steht, der ja bezüglich des mimischen Ausdruckes Herrn Steinhauer niemals das Wasser reichen konnte.
Aber Herr Keaton trug bei der Arbeit auch einen Hut, der sein stoisches Wesen noch stärker zur Geltung brachte.
Gewöhnlich suchen die Hutträger irgendetwas zu verbergen. Entweder das zu wenige oder das zu viele Haar, die dackelgleichen Stirnfalten oder manchmal auch die Popularität. Es gibt berühmte Personen, die kann und will man sich ohne Kopfbedeckung gar nicht vorstellen.
John Wayne zum Beispiel, Herrn Dagobert Duck oder Jacques Cousteau, der eisern auf die Baskenmütze setzte.
Zu den Kopfbedeckungen zählt ja auch das Toupet und Gregor v. Rezzori erzählte mir einmal, dass er den "Pepi" von O. W. Fischer publik gemacht hatte und dieser fuchsteufelswild war.
Was Herrn Steinhauer anbelangt, vermute ich, dass er, ähnlich wie Thomas Mann, der ohne Ruhe nicht schreiben konnte, ohne Hut nicht singen kann.
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