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Das Böse an den Bösewichten ist, wenn sie besser spielen als 007
Was in der ganz normalen Welt die Vögel, sind bei James Bond die legendären Autos. Das ist auch im neuen James-Bond-Film nicht anders.
Nichts ahnend sitzen unbekümmerte Passanten im Café, nippen an einem Mokka und schon fliegt ein Auto vorbei. Venedig, Kairo, Japan, Okowango-Delta, überall fliegen Autos. Früher stiegen dann Sir Sean Connery oder Roger Moore jedes Mal völlig unramponiert aus den Totalschäden, klopften sich den Staub von der perfekt sitzenden Smoking-Jacke und boten der nächstbesten Dame galant die Hand zum Tanz.
Ich habe mich immer gefragt, wie es umgekehrt wäre, würde ich in einem Café sitzen und ein Auto fliegt plötzlich daher und landet. Eine Dame im noblen Abendkleid entsteigt dem Wrack und fordert mich zum Tanz auf. Würde man da nicht zumindest ein Fußleiden vortäuschen?
Früher waren die Weltschurken oft aus Deutschland, wie etwa Gert Fröbe oder Curd Jürgens. Im neuen "Skyfall" ist es ein blond gefärbter Spanier. Das Böse an den Bösewichten in den Bond-Filmen ist, wenn sie besser spielen als der 007-Hauptdarsteller. Dann sehnt man ihren Verzehr durch Piranhas herbei, hofft inständig auf eine baldige Explosion oder dass sich ihrer ein Krokodil erbarmt.
Und die attraktiven Bond-Girls? Die steigen mittlerweile nur mehr ganz selten plötzlich im knappen Bikini aus dem Wasser. Sie sind einfach da und schießen wie wild um sich – dabei geht irgendwie die Romantik flöten.
Der neue Bond-Film ist sehr überzeugend. Ich las eine Kritik, dass er "realistischer" wäre als seine Vorgänger. Dazu fällt mir nur ein, was Otto von Habsburg einmal über eine Geschichtsdokumentation von mir anmerkte: "Bullshit".
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