Für unsere Frau Kelly musste man sich nicht genieren, was eindeutig als Sieg zu werten war.

von Karl Hohenlohe

über den Eurovision Song Contest.

Das war ein bunter Abend. Riesen, Gesangszwerge, Musikbegleitung vom Band: Der Eurovision Song Contest.

Das Schöne an der Chose, unvermittelt fühlt man sich in seine Jugend zurückversetzt. Es war wie 1969, wenn man einen Blick in einen TV-Sender über der Grenze erhaschen konnte.

Getragenes Mienenspiel, eine Spur Held der Arbeit und Pan Tau, Lippenstiftüberdosis, Folklore-Chöre, die sich an Cliff Richard orientieren, eine blonde Sängerin im Lederkostüm, dann ein Ire im Lederblouson und dann zwei Sängerinnen im Lederkostüm.

Unvergesslich werden die drei Sängerinnen ohne Lederkostüm, jedoch mit Haartolle bleiben. Da stand „Popeye the Sailor“ Pate, der Ideentank von „Dalli Dalli“ und der Regisseur von „Wer bastelt mit“.

Hut ab vor dem Einfall, eine Sängerin von einem Riesen, der, so TV-Kommentator Knoll, wegen Schmerzen schon Jahre in Spitalsbehandlung war, hereintragen zu lassen.

Ebenso unvergesslich werden die Kamera-Schwenks über die Kandidaten und ihre Entourage während der Bekanntgabe der Sieger bleiben.

Kurze Gesichter und dann noch viel mehr lange Gesichter, bereits vom Ausscheiden in Kenntnis gesetzte Gruppierungen, die nicht einmal mehr Enttäuschung heischen wollten, und die Aufgestiegenen, die es, völlig zu Recht, nicht fassen konnten.

Für unsere Frau Kelly musste man sich nicht genieren, was eindeutig als Sieg zu werten war.

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