Da schwang Zuneigung mit, Verehrung und Liebe

von Karl Hohenlohe

über Pezi, Radi, Josefine und Klau

Wie hat man die großen Frauen und Männer zu Hause, abseits der Öffentlichkeit, gerufen?Herrn Peter Fichna vielleicht „Pezi“, war Marie Curie als „Radi“ bekannt, Felix Salten als „Josefine“ oder doch als „Bambi“ und der Namensgeber der Franz-Josephs-Bahn als „Franjo“?Wir wissen es nicht, und viel zu selten lüftet sich ein Schleier und gibt den Blick auf das frei, was in den Herzen aller neugierigen Menschen brennt.Kürzlich wurde so ein Blick gewährt, fein eingewoben in einen kurzen Fernsehbeitrag, der dem Schaffen der Familie Brandauer gewidmet war.Ein Teil der Familie war für die Musik eines Theaterstückes zuständig, ein weiterer besetzte den Regiesessel und die jüngste im Brandauer-Bunde füllte die Hauptrolle aus. Über alle dem schwebte der Vater, Schwiegervater und Großvater Klaus Maria Brandauer, der bei der Premiere verhindert war.Frau Karin Schiller, langgediente Redakteurin der Seitenblicke, wollte nun von der Enkelin wissen, ob ihr der Großvater allerlei Ezzes für das Dasein als Bühnenkraft mitgegeben habe.Lena Brandauer, ein sehr sympathisches Kind, dachte ein wenig nach, dann antwortete sie. Aber sie sagte weder „Großvater“ noch „Opa“, geschweige denn „Opi“, selbst „Klaus Maria“ kam ihr nicht über die Lippen.Lena Brandauer nannte ihren Großvater „Der Klaus“. Da schwang Zuneigung mit, Verehrung und Liebe. Früher hat man „Die Wolter“ oder „Die Dietrich“ gesagt, heute ist es „Die Pluhar“ und morgen „Der Klaus“.

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