Nacktaktiv

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über Bühnenbilder.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Die berühmte Opernsängerin Annette Dasch glänzt zurzeit gleich dreifach auf der Bühne der Wiener Volksoper.

Erstens singt sie die "Madame Pompadour", zweitens hat man ihren zugeknöpften Oberkörper als Bühnenbild nachgebildet, drittens hat man ihren entblößten Oberkörper als Bühnenbild nachgebildet.

Die Zuschauer gieren ja gewöhnlich nach erotischen Sensationen, so war man in den Pausengesprächen darum bemüht, die Authentizität des Bühnenbildes mit dem realen Vorbild zu bemessen.

Die Erotik auf der Bühne und der Leinwand ist oft nur schwer zu stimulieren, es kann nicht angenehm sein, sich im Sinnesrausch zu verlieren, wenn ein Zuschauer niest oder der Beleuchter am Abend Kohlrabi – im Wienerischen Kohlrübe – hatte.

Daher neigen die Betroffenen oft stark zum Extrem, verzerren die dunkelroten Gesichter, als ob sie korkenden Wein getrunken hätten oder vom Elfmeterschützen in ihre Mitte getroffen worden wären.

Auch in der Volksoper konnten die Bühnenbilder den Hang zum Großen, zur Übertreibung nicht verleugnen.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, welcher bekannte Schauspieler es war, aber einmal hatte er eine leidenschaftliche Liebesszene zu drehen, die Partnerin, eine Dame ganz wie Frau Mansfield oder Monica Bellucci.

Schon hatte man sich auf das Lager gebettet und noch bevor die Regie das magische Kommando "Action" rufen konnte, wandte er sich an sie und sagte:

"Verzeihen Sie, wenn ich eine Erektion bekomme und verzeihen Sie, wenn ich keine Erektion bekomme."

Wir wissen nicht, wie es ausgegangen ist.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

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