Jetzt weiß man endlich, wie man die Festzeltbesucher wirklich glücklich machen kann.

von Karl Hohenlohe

über Hermann Maiers Kirtagbesuch

Es ist ein schönes Bild. Die Festgemeinschaft brodelt, grölt und jodelt. Längst ist der Wein vom Bier abgelöst worden, die fettige Unterlage (Käsekrainer) greift nicht mehr so richtig und die ersten Rufe nach Schnaps werden laut.

Kirtag in Altaussee, aber es könnte auch in Fischbach, St. Pölten oder Kukmirn sein. Heute ist man besonders ausgelassen, ein wirklicher Star hat sich unter die Festgemeinschaft gemischt und kann bewundert werden.

Er gibt sich keineswegs als Star, er ist einer unter vielen, und viele trinken Wein, Bier, Schnaps. Die Rufe nach Hermann werden immer lauter.

Los, er soll endlich rauf aufs Podium, ein kurzes Ehrendirigat mit der Ortsmusik und alles ist vorbei. Er springt auf, die fettige Unterlage versagt ihren Dienst, ein torkelnder Schritt und schon steht er oben.

Man ist an ein Siegerpodest erinnert und hat grauenhafte Angst, er könnte vom ersten Platz fallen. "Hermann, Hermann" rufen die begeisterten Kirtagbesucher, ein Glückstaumel hält sie gefangen, sie schnaufen. Sie wissen noch nicht, dass es gleich noch einen weiteren, einzigartigen Stimmungshöhepunkt geben wird.

Plötzlich hebt Hermann die rechte Hand und reckt den Finger links vom Ringfinger. Ein Schwall von Glückseligkeit schlägt dem schwankenden Hermann Maier entgegen, ein Jubelorkan ungeahnten Ausmaßes ergreift die Massen. Er gilt dem Meister, aber auch seinem ausgestreckten Finger.

Ein schönes Bild und jetzt weiß man endlich, wie man die Festzeltbesucher wirklich glücklich machen kann.

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