Luft nach oben
...aber der Kapitän beruhigte über Lautsprecher: "Wir haben heute ein wenig Luft eingeplant."
Nun durfte ich gemeinsam mit dem gewesenen Staatsopernchefdramaturgen Magister Wagner-Trenkwitz für eine TV-Aufzeichnung nach Köln fliegen.
Beim Hinflug verloren wir ein wenig Zeit bei der Security, aber der Kapitän beruhigte über Lautsprecher: "Wir haben heute ein wenig Luft eingeplant."
Dieser Satz ließ dem Ex-Staatsopernchefdramaturgen keine Ruhe und er läutete. Gleich erschien die männliche Stewardess und sah sich mit der Frage "Wie viel?" konfrontiert. "Wie viel was?", sagte der Steward, und wer will es ihm verdenken. Wagner-Trenkwitz: "Bitte, wie viel Luft hat der Kapitän eingeplant?"
Der junge Mann stutzte, bemerkte, er müsse nachfragen, entschwand ins Cockpit und erschien mit der erlösenden Antwort: "Zwanzig." Den Rest des Fluges verbrachte ich in grauenhafter Angst, die zwanzig eingeplanten Einheiten Luft des Kapitäns könnten sich auf einen Schlag im Cockpit entladen und dies hätte auch für den Co-Piloten fatale Folgen.
Nichts dergleichen geschah.
In Köln trafen wir auf den wissbegierigen Armin Assinger und einen Wiesbadener, der bestätigte: "Wiesbaden ist das Wien von Deutschland."
Beim Rückflug war keinerlei Luft eingeplant und man war beruhigt.
In Schwechat wurde der Magister von einer sehr aparten Cremeverkäuferin aus Tel Aviv angesprochen. Flugs reinigte sie seine Hände mit Originalsalz und meinte: "Haben sie schon vom Toten Meer gehört?" Er: "Nur das Beste", erwarb einen Tiegel Handcreme und wir gingen ab.
Reisen bildet.
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