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Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über Chris Lohner und ihre Geheimnisse
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

In den Räumlichkeiten des heimischen "Madame Tussauds"-Institutes kam es nun zu einer sensationellen Darstellung.

Der berühmte Fußballer Herbert Prohaska wurde als Wachsfigur gezeigt. Dies wäre nicht weiter berichtenswert, aber das Faszinierende an seiner Darstellung ist, dass man ihn nicht so zeigt, wie er ist, sondern wie er war.

Stichwort: Jimmy-Hendrix-Haarkleid.

Es muss für jeden Star beunruhigend sein, wenn man ihn im reifen Alter als jugendliche Wachsfigur präsentiert.

Würde man mich im Wachsfigurenkabinett beispielsweise als Baby zeigen, ich wäre überaus verstimmt. Millionen Fans, die sich hyperventilierend vor den Eingängen drängen und nur deswegen ein stolzes Eintrittsgeld zahlen, damit sie einen buckeligen Mann im Frack bewundern können, würden sich geprellt fühlen, das Institut stürmen und es leichtfertig wie lichterloh in Brand setzen.

Ähnliches könnte durchaus im Fall Prohaska passieren. Der nichts ahnende Besucher, dem man Herbert Prohaska ganz wie er leibt und lebt versprochen hat, steht dann vor dem wächsernen Violetten und erkennt ihn nicht.

Da, wo Herbert Prohaska heute nichts hat, klebt ein Bart, ganz in der Art des vergessenen Tom Selleck, obenauf strengster Afrolook à la Paul Breitner.

Wie soll sich der junge Fußballfan, der Herbert Prohaska primär als Kommentator kennt, orientieren? Wie kann er sich in diesem Zeitenwirrwarr zurechtfinden?

Ich würde vor dem wächsernen Herbert Prohaska ein großes Schild mit der Aufschrift: "Herbert Prohaska: Heute Fasching" aufstellen, und dann die Sache ruhen lassen.

Es würde sonst einfach zu kompliziert.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

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