Lippenbekenntnisse

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

... niemals hatte ich das Bedürfnis, nach Gesprächsende mein Vis-à-vis zu küssen.

von Karl Hohenlohe

Kussorgien

Bei den Freunden von Seitenblicke wurde nun ein Blick hinter die Kulissen der Sendung geworfen. Die Redakteurinnen und Redakteure, durch ihr langes Wirken oft schon genauso, wenn nicht berühmter als ihre berühmten Interviewpartner im Alltag.

Man sah beispielsweise die Redakteurin Rath, wie sie mit Herrn Nedbal tanzte, einen Kollegen, wie er seine Brille mit Denzel Washington tauschte und den langgedienten Haudegen Peter Koköfer, wie er nach einem Interview Michael Heltau küsste. Erst links, dann rechts, nun auf den Mund, dann ergriff Herr Koköfer auch noch die Heltau’sche Linke und platzierte einen Handkuss. Diese Szene hat mir deswegen am besten gefallen, weil man nicht schlau daraus wurde.

Herr Heltau ist längst vergeben, Herr Koköfer hat sicher eine sehr aparte Frau an seiner Seite. Man kann also davon ausgehen, dass die beiden nicht vom Eros übermannt wurden. Wir wissen nicht, was diese seltene Reaktion hervorgerufen hat.

Ich durfte in meiner aktiven Seitenblicke-Dienstzeit Tausende Interviews führen, niemals hatte ich das Bedürfnis, nach Gesprächsende mein Vis-à-vis zu küssen.

Nicht einmal bei Shrek, Holender oder Helene Fischer. Ich hoffe inständig, man zeigt bald schon die Szene, die zu dieser Kussorgie führte und hält uns nicht über Gebühr in Spannung. Zurzeit müssen wir uns mit Spekulationen begnügen, ob es sich um eine besonders gelungene Formulierung, um die Inaussichtstellung einer schönen Erbschaft oder um ein Geständnis handelte.

Ich ersuche im Namen der Leserschaft dringend um Aufklärung.

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