Lebenspartner

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Ein halbes Jahrhundert steht er nun schon in Bierzelten, Fernsehstudios, vor Kameras und in der Öffentlichkeit..

von Karl Hohenlohe

über Peter Rapp

Fast wäre Peter Rapp gestorben. Die Zeitungen hätten vom letzten Dinosaurier geschrieben, vom großen Schmähtandler des ORF.

Gott sei Dank hat Herr Rapp den Herzinfarkt überlebt und die Zeitungen schrieben vom letzten Dinosaurier, vom letzten Schmähtandler des ORF.

Was Herrn Rapp von vielen anderen Moderatoren unterscheidet, ist, dass er sich nicht verstellt. Er trägt keine verhaltensauffällige Kleidung mehr, er hat nichts Zuckersüßes und ist zu kleinen Boshaftigkeiten bereit. Mehr darf man sich von einem Moderator nicht erwarten.

Man liest über seinen Bart, wie von einer Glatze oder einem Auge aus Glas, aber ein Bart kann niemals ein Markenzeichen sein. Erst, wenn er droht zu verschwinden oder es dann wirklich tut, wird ein ganz normaler Bart zum Markenzeichen. Nie war Bartträger Rapp berühmter als jenes eine Mal, als er seinen Gesichtsschmuck ans Messer lieferte.

Die Österreicherinnen und Österreicher, die Veränderungen nur dann befürworten, wenn sie nicht selbst davon betroffen sind, forderten den Bart zurück, und bald sah Peter Rapp wieder wie er selbst aus.

Herrn Rapp fehlt der Hang der Nachwuchsmoderatoren, Gäste zu beleidigen, ihre Schwächen bloßzustellen, kurz gesagt, Hohn mit Humor zu verwechseln.

Ein halbes Jahrhundert steht er nun schon in Bierzelten, Fernsehstudios, vor Kameras und in der Öffentlichkeit.

Ein bisschen Jeschko, ein wenig Hornegg, ein Anflug Conrads, ein Hauch von Portisch, ein Stück Österreich. Von wem kann man das sonst noch sagen ...

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