Manche vermuten fälschlicherweise einen Marketinggag, aber ich glaube an die Liebe.

von Karl Hohenlohe

über die Verlobung von Herrn Glööckler

Mit großer Freude wurde die Verlobung von Herrn Glööckler und seinem langjährigen Freund zur Kenntnis genommen.

Der Opernball diente als Kulisse, im Hintergrund schwebten die Debütanten vorbei, im Vordergrund hielt eine Kamera das feierliche Versprechen fest. Es war selbstverständlich nicht so, aber fallweise konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, das Ganze wäre schon vorher abgemacht gewesen.

Herr Glööckler entschürzte also plötzlich die Lippen, richtete sie gegen ein aufgeregt zappelndes Mikrofon, gab seine Verlobung bekannt und dann war da plötzlich eine kleine Pause. Diese wurde von Herrn Glööckler dazu genutzt, einen Ring von seinem Finger zu ziehen und ihn seinem Verlobten anzubieten.

Herr Schroth, sichtlich unbewegt, spreizte umgehend seinen kleinen Finger, was von Herrn Glööckler jedoch nicht goutiert wurde. Herr Glööckler machte eine wegwischende Handbewegung, sofort wurde ihm der korrekte Ringfinger entgegengestreckt und der Verlobungsring endlich platziert.

Alle waren sehr glücklich, auch noch nach einer halben Stunde, als Herr Glööckler den Ring wieder zurück forderte und auf den eigenen Finger steckte. Manche Menschen vermuten fälschlicherweise einen Marketinggag, aber ich glaube an die Liebe.

Sollte es nicht so sein, hat Herr Glööckler sehr ambitioniert seinen Namen ins Spiel gebracht. Alleine hier kam er gezählte sieben Mal zur Verwendung.

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