Unvergesslich

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Niemand konnte so elegisch durch die Wüste reiten, niemand konnte so durstig aussehen.

von Karl Hohenlohe

über Peter O’Toole

Peter O’Toole ist also gestorben. Seinen Ruhm verdankte er in erster Linie der Tatsache, dass er die, vorher auf Herrn Rommel gemünzte, Bezeichnung „Wüstenfuchs“ mit seiner Person verband.

Niemand konnte so elegisch durch die Wüste reiten, niemand konnte so durstig aussehen und niemand konnte während eines Teufelsrittes auf einem Pferd so entschlossen in den Sandsturm blicken wie Peter O’Toole als Lawrence of Arabia.

Es ist vor allem dieser Blick, diese Mischung aus Wut, Angst, Zerbrechlichkeit und Unbeugsamkeit, die wir als große Schauspielkunst abgespeichert haben.

Es gehört zum guten Ton, dass Idealbesetzungen immer dritte Wahl sind und so kam O’Toole erst nach Anfragen bei Montgomery Clift und Marlon Brando zum Zug. Zumindest behaupten das die Filmromantiker.

Im Film spielen keine Frauen mit und auch Herrn O’Toole hat man immer wieder begrenztes Interesse am anderen Geschlecht nachgesagt. Ein falsches Gerücht.

Was bleibt von Herrn O’Toole?

Die Erinnerung an einen großen Charakterdarsteller, dann dieser wunderbare Blick, wie er auf dem Pferd durch die Wüste jagt, und natürlich das Brough-Superior-Motorrad, mit dem der reale T. E. Lawrence 1935 tödlich verunglückte.

PS: Soeben erhalte ich die Nachricht, dass Peter O’Toole auf die berühmte Filmszene angesprochen, in der er mit entschlossenem Blick galoppierend durch die Wüste fegt, gemeint hätte, er wäre in dieser Szene schlicht und einfach sturzbetrunken gewesen.

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