über Buchbinders Pudel

von Karl Hohenlohe

Herr Buchbinder hat neben dem Pudel auch Wasser-Schildkröten.

In jüngster Zeit hört man viel von einem Pudel, der die Bewohner des Buchbinder-Domizils entzückt.

Jenes Buchbinder-Domizil, in dem die Musik und nicht die Leihautos zu Hause sind. Ich kenne den Vierbeiner nicht, weiß nicht, ob er ein Königspudel ist oder bürgerlich geboren wurde, ob er Ludwig, Rex oder Rin Tin Tin heißt.

Das Einzige, das von diesem Hund bekannt ist, ist seine Musikalität. Hunde haben zwar keine Schweinsohren, aber es ist ihnen einerlei, ob Herr Jerry Lee Lewis, Herr Buchbinder oder ich in die Tasten haut.

Ich selbst würde den Begriff "in die Tasten hauen" niemals im Zusammenhang mit Herrn Buchbinder erwähnen, aus Sicht des Pudels scheint es jedoch legitim.

Unser Hund, ein wollenes Kleinstlebewesen, ist ebenfalls von allergrößter Musikalität erfüllt. Hört er Herrn Lewis, Herrn Buchbinder oder seinen Herrn musizieren, wir er von tiefster Liebe zu Natur ergriffen, hebt den winzigen Kopf dorthin, wo er den Mond vermutet und singt.

Otto glaubt, er ist ein Wolf.

Er erhebt die Fistelstimme und stimmt ein in das uralte Lied der Hunde und es klingt wie eine billig erstandene Fruchtpresse, die schon beim ersten Einsatz auf ihr baldiges Ende hofft.

Herr Buchbinder hat neben dem Pudel auch Wasser-Schildkröten, die sich wie die Wale im Tierpark von San Diego füttern lassen.

Tagtäglich warte ich auf Nachrichten, ob auch diese Tiere in Musik versinken oder taub sind, wie Beethoven am Ende. Fortsetzung folgt.

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