Er fand es schlichtweg zum Wiehern, tat es aber nur deswegen nicht, weil die angeborene Noblesse ihn daran hinderte.

von Karl Hohenlohe

über die Maskottchen der Fête Impériale

Inmitten dieses imperialen Pferdehabitats wusste Resi nicht recht, wie ihr geschah. Sie war in diesem Moment wahrscheinlich das sauberste Schwein der Stadt. Dachte sie zumindest, bis sie Mizzi sah.

Was für ein Einstieg.

Resi und Mizzi sind Maskottchen, sie werden die Fête Impériale, den schönen Sommerball in der Spanischen Hofreitschule, garnieren.

Nun wurden sie der Presse vorgestellt. Es muss für den anwesenden Lipizzanerhengst ein beängstigendes Erlebnis gewesen sein – er: weiß, groß, elegant und sehnig, sie: klein, dick, rosa und mollig.

Valentino gegen Kloucek.

Was den erfahrenen Hengst am meisten verärgerte, war das ungeteilte Interesse der Presse an den Schweinen. Wozu hatte er eigentlich in jungen Jahren die Farbe gewechselt, hatte jahrein, jahraus, auf Teufel komm raus Levaden und Courbetten geübt, um dann hier im Schatten zweier vollkommen unbedeutender, adoleszenter Schweine zu stehen?

Er fand es schlichtweg zum Wiehern, tat es aber nur deswegen nicht, weil die angeborene Noblesse ihn daran hinderte.

Resi und Mizzi waren außer sich, sie posierten, ganz in der Art ihres großen Vorbildes "Babe", erinnerten über weite Strecken an das gefeierte "Ja! Natürlich"- Schweinderl aus der Television und grunzten sich unausgesetzt in die Herzen ihrer Anhänger.

Als sie dann auch noch erfuhren, dass sie sich nach dem Ball in voller Lebensfreude weiter drehen und wenden dürfen und dazu keinen Spieß benötigen, war das Glück perfekt.

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