Herr Ban Ki-moon kann nicht Walzer tanzen.

von Karl Hohenlohe

über UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon.

Es ist vielen Freunden aus dem asiatischen Raum in die Wiege gelegt zu lächeln.

Ob es stürmt oder schneit, die Suppe zu heiß oder der Hund versalzen, man merkt es ihnen nicht an. Höflichkeit ist der Fahrdienstleiter ihrer Mimik, die Gesichtszüge entgleisen nicht.

Das stimmt nicht.

Im Wiener Rathaus, wo man gerade den ehemaligen koreanischen Botschafter in Österreich und nunmehrigen UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ein Goldenes Ehrenzeichen überließ, sah ich für den Bruchteil einer Hundertstelsekunde Enttäuschung in den Augen des großen Diplomaten.

Was war geschehen?

Herr Ban Ki-moon erzählte von den Freuden, die ihm in der Wienerstadt widerfahren waren, vom Essen, vom Bürgermeister Häupl, dem Fußballverein „ Austria Wien“ und dass er einst einen Tanzkurs besuchte. Als Ban Ki-moon das Wort „Walzer“ in die Lippen nahm, da entstand eine ganz kurze Pause – und gleich darauf dieser Blick, mit leichtem Hang ins Tragische.

Jawohl, er wäre ein durchaus intelligenter Mensch, aber nach einem Monat intensiven Trainings hätte er das Handtuch geschmissen. Herr Ban Ki-moon kann nicht Walzer tanzen. Vielleicht verwechselte er den Takt, stolperte unausgesetzt und irgendwo in Wien vegetiert nun ein tränenreicher Tanzlehrer.

Als Herr Häupl Herrn Ban Ki-moon das Goldenen Ehrenzeichen übergab, da schloss sich eine Wunde und der UNO-Generalsekretär lachte – pardon – wie ein Honigkuchenpferd.

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