Maximilian Schell

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Ein reiches Leben, das er selbst nie als solches empfunden hat.

von Karl Hohenlohe

über Maximilian Schell

Irgendwann hat ein Reporter Maximilian Schell angerufen und gefragt: „Was machen Sie gerade?“ und er hat „Atmen“ gesagt.

Seit damals habe ich ihn ins Herz geschlossen. Vielleicht auch, weil ich in der Strohgasse wohne und er hier in der Volksschule war. Herr Schell war das letzte Verbindungsglied von Österreich in das alte Hollywood.

Er hat immer ein wenig im Schatten seiner Schwester Maria gestanden und als er damals einen Oscar bekam, titelte die Bild-Zeitung: „Der Bruder von Maria Schell hat einen Oscar bekommen.“

Die Mutter entstammte einer adeligen Familie und so schwang im Auftreten ihrer Kinder immer etwas Altösterreichisches, etwas Sentimentales, eine ausgestorbene Nonchalance mit.

Einmal saß Maximilian Schell mit Judy Garland irgendwo in Hollywood im offenen Auto und plötzlich erklang aus dem Autoradio die „Jupiter-Symphony“. Man blieb stehen und lauschte. 35 Minuten lang. Dann nahm Judy Garland Maximilian Schells Hand und weinte. Das ist eine schöne und auch tragische Geschichte: Sie war damals 40 Jahre alt und hatte noch nie zuvor Mozart gehört.

Von Marlon Brando hat Maximilian Schell Englisch gelernt, von Montgomery Clift, wie man schauspielt. Er war mit der Exkaiserin Soraya liiert und mit Barbara Karlich befreundet.

Ein reiches Leben, dass er selbst nie als solches empfunden hat.

In letzter Zeit schien Maximilian Schell müde und manchmal hatte man das Gefühl, dass er den Schlaf nicht herbeisehnte, aber deutlich kommen sah.

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