Ich persönlich hätte den Begriff Lercherlschas vorgezogen.

von Karl Hohenlohe

über den Eurovision Song Contest

Gerade sagte der von mir sehr geschätzte Moderator Andi Knoll auf Livesendung: "Unglaublich, jetzt hat sie uns den Schas gewonnen."

Der Kommentar umschrieb den Sieg von Frau Wurst beim Eurovision Song Contest. Besser kann man es nicht sagen.

Der Song Contest ist ja gemeinhin eine bizarre Veranstaltung, wo B-Stars aus dem vorigen Jahrhundert, verhaltensauffällige Hofnarren und Erotikturnerinnen, die allesamt nicht singen können, um den Titel rittern. Dies als Schas zu bezeichnen ist legitim, ich persönlich hätte den Begriff Lercherlschas vorgezogen.

Nun liebt das Publikum aber Veranstaltungen, die nicht einhundertprozentig ernst zu nehmen sind, der Opernball ist eine davon. Man erfreut sich an den B-Stars aus dem vorigen Jahrhundert, an den verhaltensauffälligen Hofnarren und den Erotikturnerinnen.

Frau Wurst, ebenfalls eine bemerkenswerte Erscheinung, kann singen, ist intelligent und liebenswürdig, darüber hinaus hat sie einen neuen Typ Frau oder Mann kreiert. Der eindeutige Sieg beglückt nicht nur uns, sondern auch die anderen. Bemerkenswert, wie sich die großen Österreicher nun freuen.

Bundespräsident, Kanzler, Vizekanzler, um nur einige zu nennen, haben sich beschwingt zu Wort gemeldet.

Frau Wurst wurde auch kritisiert, vielen Einheimischen wurde sie erst als Siegerin sympathisch.

Der Schas wird übrigens im kommenden Jahr in Österreich stattfinden und schon jetzt liegt der internationale Duft der großen weiten Welt über dem Land.

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