Beim Life Ball wird Ironie mitunter falsch verstanden. Im Ausland sind beide Veranstaltungen sehr beliebt.

von Karl Hohenlohe

über den Unterschied zwischen Opernball und Life Ball.

„Nun, Herr Hohenlohe“, schreibt Sebastian G. aus F., „es hat sich wieder bewahrheitet, der Opernball kann sich nicht mit dem Life Ball messen. Das müssen sogar Sie zugeben.“

Mitnichten.

Der Opernball hat mit dem Life Ball so viel zu tun, wie ein Fru Fru mit einem Milkshake. Hier tanzt man mit Frack, da auf einem Vulkan, bei beiden Veranstaltungen wird Champagner gereicht.

Selbstverständlich ist der Opernball die antiquiertere Ausgabe und die Anzahl der internationalen Prominenz im direkten Vergleich verschwindend klein, aber auf dem Life Ball sagt niemand „Alles Walzer!“ und die Kommentatoren können in puncto Blumenkunde Magister Christoph Wagner-Trenkwitz niemals das Wasser reichen.

Ich würde mir eine engere Zusammenarbeit der beiden Ballmütter wünschen.

Bill Clinton könnte man als Leihgabe zur Verfügung stellen, umgekehrt könnte Herr Axel Rot auf dem Life Ball musizieren.

Einen kleinen Unterschied gibt es.

Die Berichterstattung beim Opernball ist ein wenig fröhlicher, dem Augenzwinkern wird mehr Platz eingeräumt.

Beim Life Ball wird Ironie mitunter falsch verstanden. Im Ausland sind beide Veranstaltungen sehr beliebt.

Die Österreicherinnen, aber auch die Österreicher selbst vergleichen gerne, da wird Herr Faymann gegen Herrn Kreisky, Herr Spindelegger gegen Herrn Schüssel und Kalbswiener gegen Kalbspariser abgewogen, anstatt sich an beidem zu erfreuen.

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