Hut ab

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über das Glück und zwei Liter Bier.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Es ist kein Geheimnis mehr, dass Herr Sepp Forcher ein Buch über das "Glück" geschrieben hat.

In jungen Jahren, als er noch als Lastenträger für das Kraftwerk Kaprun tätig war, ging er einmal mit seinen Kollegen in ein Gasthaus.

Damals herrschten noch klare Hierarchien in den Gaststätten. Ganz oben stand der Wirt, dann die großen Bauern, dann die kleinen, dann lange nichts und dann die zugereisten Bauarbeiter.

Herr Forcher und seine Freunde nahmen Platz und wurden keines Blickes gewürdigt. Vielleicht war der Stammtisch auch zu sehr mit dem Kartenspielen beschäftigt, insbesondere der riesenhafte, Respekt einflößende Altbauer mit dem voluminösen Trachtenhut erschien sehr konzentriert.

So kam es im Arbeiterlager zu einem Wettkampfangebot: Wem es gelingen sollte, den Hut vom Kopf des riesenhaften Altbauern zu befördern, der sollte mit einem Liter Bier belohnt werden. Ein Liter Bier war damals ein Gottesgeschenk.

Herr Forcher erhöhte den Einsatz auf zwei Liter Bier und meldete sich freiwillig.

Er ging zu dem anderen Tisch und wurde erst einmal ignoriert. Also erzählte er von der Wette und bot dem Bauern einen von seinen zwei Litern Bier an, sofern er den Hut lüpfen würde.

Herr Forcher wurde weiterhin eisern ignoriert, die Kartenspieler spielten schweigend weiter, nach fünf Minuten Stille hörte man den Altbauern, der seine Entscheidung reiflich überlegt hatte, plötzlich "Tuan oba" sagen, und als Herr Forcher dann den frischen Schaum vom Literkrügerl blies, wurde er von einer großen Zufriedenheit übermannt.

Man kann auch von einem enormen Glücksmoment sprechen.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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