Hupf ins Glück

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Mir fiel das Herz nicht in die Hose, aber ich war erstaunt.

von Karl Hohenlohe

über eine Begegnung mit Andy Borg

Einst stand ich, mit einem Mikrofon bewaffnet und von einem Kamerateam begleitet, Herrn Andy Borg gegenüber.

Es waren damals noch die letzten Schallplatten und ersten Musikkassetten im Umlauf, und so erbat ich von dem angehenden Schlagersänger Auskunft darüber, wie viele Tonträger er denn schon verkauft hätte. Herr Borg stutzte, ließ ein, zwei, drei Sekunden verstreichen und sagte dann: „Keine.“

Mir fiel das Herz nicht in die Hose, aber ich war erstaunt. „Keine?“, meinte ich ungläubig, da lachte Andy Borg und sagte: „Ich selber habe noch gar keine verkauft, das machen die Schallplatten- und Musikgeschäfte.“ Nun lachten wir gemeinsam und schieden als Freunde.

Nahezu drei Jahrzehnte später drehe ich nun den Fernseher auf und da war er wieder. Andy Borg, eingebettet im Musikantenstadl, umgeben von Trompeten, Alphörnern und Tubas, und, so wie ich, ein ganz klein wenig fülliger geworden.

Es war ein buntes Treiben, Sängerinnen kamen und gingen, Damen und Herren unterschiedlichster Altersschattierungen winkten in die Kamera, und plötzlich geschah es.

Plötzlich sah man ein Schwimmbad, am Rand ein federndes Trampolin und auf dem federnden Trampolin eine junge Dame im Dirndl, die ins Wasser sprang.

Nun sah man Menschen, die sich auf die Schenkel schlugen, andere schrien vor Vergnügen und auch Herr Borg schien sehr vergnügt.

Ich tat, was die anderen taten, winkte in den Fernseher und ging glücklich schlafen.

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