Hugo Portisch

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Hugo Portisch war für uns Erwachsene immer schon da, ähnlich wie die Queen oder Fidel Castro, zuerst schwarz-weiß und dann in Farbe.

von Karl Hohenlohe

über die heutige Jugend


Die Schülerin Monika D. hat einen Leserbrief verfasst, schon wieder hat sie den Namen Hugo Portisch gehört. Wer ist dieser Mann?Franz Olah, Heinz Conrads, Kurt Jeschko, Raab, Figl, Kreisky, Orsolics, der Farkas, der Klammer, der Portisch – diese Namen sind so fix in unserem Gedächtnis eingegraben und den Jugendlichen so gut wie unbekannt.

Wer ist Hugo Portisch? Hugo Portisch war für uns Erwachsene immer schon da, ähnlich wie die Queen oder Fidel Castro, zuerst schwarz-weiß und dann in Farbe.

Hugo Portisch, den die Kinder nicht kennen, ist so etwas wie die moralische Instanz Österreichs, eine fiktive Position, die niemals von ihm angestrebt wurde und auch deswegen so stimmig von ihm ausgefüllt wird.Irgendwo wird Herr Portisch schon sein Kreuzerl machen, aber zu keiner Zeit ist seine Präferenz für eine politische Gesinnung nach außen gedrungen. Er genießt den Respekt aller Parteien, weil er keiner angehört.

Erst hat er uns mit ausladenden Gesten im Fernsehen die ganze Welt erklärt, dann mit einladender Sympathie die Geschichte Österreichs. Hugo Portisch ist ein Doyen in vielen Lebenslagen. Ein Doyen des Journalismus, der Lebenseinstellung, ein Doyen des Miteinander, ein Doyen unter den Doyens.  All das wird der Schülerin Monika D., nicht allzu viel sagen, aber Hugo Portisch ist auch noch ein gütiger Menschenfänger und grandioser Pilzesammler, zwei Wesenszüge, die es wert sind, sich auch ins Gedächtnis der kommenden Generation einzugraben.Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

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