Heiß und Kalt
Er war sehr schön, ein leidenschaftlicher Bridge-Spieler und hat die Zahnlücke gesellschaftsfähig gemacht
Den Älteren war er in jungen Jahren Johnny Depp und Brad Pitt in Personalunion. Heute kennen ihn die Kinder nicht mehr und nun ist Omar Sharif verstorben.
Er war sehr schön, ein leidenschaftlicher Bridge-Spieler und hat die Zahnlücke gesellschaftsfähig gemacht.
Als Schauspieler wird er uns vor allem in zwei gänzlich unterschiedlichen Rollen in Erinnerung bleiben. Einmal, als er als Sherif Ali Ibn El Kharisch Herrn Lawrence of Arabia sekundierte, und später dann, als er Herrn Doktor Jurij Schiwago Gestalt verlieh.
So sehen wir ihn heute noch in der Gluthitze der Wüste, wie sein melancholischer Blick über die unendlichen Dünen streift, dann wieder in einer wintersturmumtobten Datscha mitten im frostigen Ural, wie der gleiche melancholische Blick über die Eisblumen am Fenster gleitet und auf einmal "Lara’s Theme" in unsere Ohren dringt.
In "Lawrence of Arabia" spielte keine einzige Frau ein größere Rolle, aber eine junge Britin war als Filmassistentin beschäftigt. Auf dem Set lernte Frau Gardiner König Hussein von Jordanien kennen, man heiratete und heute ist ihre königliche Hoheit Prinzessin Muna al-Hussein die Mutter des jordanischen Königs Abdullah.
Romantisch veranlagte Gemüter sollten jetzt mit der Lektüre enden, denn der melancholischen Blick, den Herr Omar Sharif so gekonnt über die einsame Wüstenlandschaft gleiten ließ, hat laut dem Hauptdarsteller von "Lawrence of Arabia", Herrn Peter O’Toole, vor allem einen Grund: "Wir waren sternhagelvoll".
Kommentare