Große Scheitelshow

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Als der infantile Moderator das berühmte Haupthaar erwähnte, da lachten die Leute fast so wie Erwin Pröll selbst.

von Karl Hohenlohe

über die Infantilität eines Moderators

Anlässlich der sehr gelungenen Prinz-Eugen-Ausstellungseröffnung in Schloss Hof brachte der eher infantile Moderator das Haarkleid des anwesenden Landeshauptmannes Erwin Pröll ins Spiel.

Man möchte gemeinhin annehmen, das Thema wäre erschöpft.

Oft schon hatte man von dem Besitzer des berühmten Haarkranzes geschrieben, eine Faschingsmaskenmanufaktur erzeugt seit Jahren eine ungemein erfolgreiche Erwin-Pröll-Frisurenmaske, und es vergeht kein Tag, an dem die Vollglatzenträger sich nicht insgeheim wünschten, sie hätten die Frisur des Landeshauptmannes.

Aber: Als der infantile Moderator das berühmte Haupthaar erwähnte, da lachten die Leute fast so wie Erwin Pröll selbst.

Was erheitert die Menschheit so, warum schlägt sie sich bei der Erwähnung eines vermeintlichen Makels auf die Schenkel? Es ist die Angst. Die Angst, selbst einmal Haare zu lassen, und Angst wird in Österreich gerne weggelacht.

Und doch wirkte die Thematik befruchtend, Herr Bundesminister Reinhold Mitterlehner, selbst mit vollem Haar gesegnet, widmete ihr ein, zwei Sätze und der beliebte Ausstellungskurator Dr. Hannes Etzlstorfer verwies auf den in der Barockzeit durchaus gängigen Peppi-Diebstahl, den er, äußerst elegant, als „Perücken-Kidnapping“ umschrieb.

Wer nun erfahren will, ob Prinz Eugen über volles Haar verfügte, ein Riese oder Zniacht, ein Dressman oder das Gegenteil war, der muss sich schleunigst nach Schloss Hof begeben.

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