Glückwunsch

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Es ist ja nicht nur das Spiel selbst, das das Gemüt animiert, es ist auch das Beobachten der spielenden Personen.

von Karl Hohenlohe

am Roulettetisch

Nun konnte man das schöne neue Restaurant im Casino auf der Wiener Kärntner Straße begutachten.

Verschiedenste Prominente waren der Einladung gefolgt, so auch die gerade berühmteste Wienerin, Ursula Stenzel. Die Bezirksvorsteherin war sehr gut gestimmt, sie erzählte von ihrer Aversion gegen die meisten Weihnachtsmärkte, und als sie von Louie Austin alias Alois Luef angesungen wurde, strahlte sie.

Der Herzenswunsch, Frau Stenzel nächst des Roulettetisches zu bewundern, ging nicht in Erfüllung. Es ist ja nicht nur das Spiel selbst, das das Gemüt animiert, es ist auch das Beobachten der spielenden Personen. Kräuseln sie die Lippen, beschwören sie die Kugel mit den Augen und teilen sie mit dem Personal, wenn sie die Bank gesprengt haben?

Bisher gelang es mir, zwei berühmte Personen beim Spiel zu bestaunen, einmal war das Herr Gunter Sachs, den Sieg oder Niederlage scheinbar gleichermaßen amüsierten, weiters Herr Peter Rapp, bei dem es nicht so war.

Nun, verehrte Leserschaft, gelang mir ein Blick auf den bekannten Impressario Hofbauer und seine berühmte Frau Vera Russwurm, wie sie im Casino Wien Fortuna huldigten.

Es fällt in die Abteilung "indiskret", Details über Taktik, Spielverlauf und Zahlen über Sieg oder Niederlage zu verlautbaren. Nur so viel sei verraten: Als ich Herrn Hofbauer und Frau Russwurm nach einer halben Stunde bei der Garderobe sah, setzte er gerade ein Skimützchen auf und lächelte.

So sehen Sieger aus, aber mehr möchte ich wirklich nicht verraten.

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