Ges.m.b.H.: Weitsicht

Ges.m.b.H.: Weitsicht
Karl Hohenlohe über prominente Großstädter auf dem Oktoberfest.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Gespannt blickt man über die Grenze und dann gleich wieder zurück. Anders gesagt: Oktoberfest in München. Das eigentliche Faszinosum an dieser Veranstaltung ist, dass man in aller Regelmäßigkeit jene Personen serviert bekommt, die man sonst das ganze Jahr nicht sieht. Es gibt also so etwas wie eine archetypische Oktoberfestprominenz, Menschen, die sich das Jahr über in ihren Behausungen verkriechen und beim ersten Ton der Tuba "Zeit is" rufen. Frau Effenberg, Frau Becker, Ralf Möller und neuerdings die Katzenberger Daniela. Was vereint diese Menschen, was treibt sie dazu, vorzugeben, sie würden sich mit Bier betrinken, um dann auf Aufforderung der Fotografen auf die Bänke zu springen und lustig zu sein? Verehrte Leserschaft, es ist ganz eindeutig der Zauber der Montur. Die Lederhose und das Dirndl geben den prominenten Großstädtern das Gefühl, endlich selbst Teil der Natur zu sein. Bergeshöhen, lila Kühe, Sennerin, Almabtrieb, Hansi Hinterseer, Kaspressknödelsuppe - all das schwingt mit, wenn sich die Oktoberfestprominenz in die, ihr eigene, Schale wirft. Es ist wie im ganz normalen Leben, alles ist irgendwie größer. Das Auto, mit dem man zum Oktoberfest anreist, die Entourage und das wichtigste Accessoire der Oktoberfestspielbesucherin, das Dekolleté. Nie im Leben zuvor, auf keiner Alm, auf keinem Kirtag und keiner alpinen Jausenstation hat man ähnlich Dekolletés gesehen. Ein inoffizieller Wettkampf der Oberweitenjägerinnen und ich vermute jetzt einmal, dass die Katzenberger Daniela sehr, sehr gut im Rennen liegt. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at

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