Ges.m.b.H.: Text und Ton

Ges.m.b.H.: DÖF
Karl Hohenlohe über Lieder und Klingeltöne und was sie uns sagen wollen.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Nun heiratete der hochdekorierte Koch Herr Heinz Winkler erneut. Als er zur Segnung in die Kirche schritt, geschah etwas Wunderbares, das den zahlreichen Prominenten, wie Frau Ferres oder Herrn Witzigmann, deutliche Zeichen der Rührung auf das Antlitz zauberte.

Ein bärtiger Sänger blickte auf das junge Jubelpaar und gab " Time to say goodbye" zum Besten. Noch niemals zuvor habe ich "Time to say goodbye" gehört, wenn zwei Menschen Richtung Traualtar schritten. "Time to say goodbye" ist ja die Bundeshymne des Niemandslandes, der Evergreen des Abschiedsschmerzes, ein Lied, wenn die Wolken wahnsinnig tief hängen und keine Freudentränen auf die Scholle prasseln.

Was wollten uns die Hochzeitsplaner mit dieser Einlage sagen?

Entweder besang man den Abschied des Junggesellendaseins von Herr Winkler oder aber, man stellte die Melodie über den Text. Dies ist ein durchaus gängiger Vorgang, ich erinnere mich einmal, den von mir sehr geschätzten Staatssekretär Schieder beim Griff zu seinem Telefon beobachtet zu haben.

Der Klingelton: "I can’t get no satisfaction " von den Rolling Stones.

Nun glaube ich nicht, Herr Schieder schreitet unbefriedigt oder unglücklich durch das Dasein und dieses Lied spiegelt seinen Seelenzustand wider.

Nein, ganz im Gegenteil – wenn das eine oder andere Steuerchen vielleicht beim Koalitionspartner und den Steuerzahlern besonders gut angekommen ist, trägt er diese Noten auf den Lippen und wird sich ein lustiges Liedchen pfeifen.

Die Melodie hat den Text atomisiert, mehr habe ich von dem Hochzeitssong "Time to say goodbye" nicht behauptet.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise: office@hohenlohe.at

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