Ges.m.b.H.: Schreibkraft

Ges.m.b.H.: Schreibkraft
Karl Hohenlohe über die Schreibwarendynastie Faber-Castell.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Das schöne Fest verdanken wir Herrn Faber, kein Tischler, sondern ein Schreiner, der vor 250 Jahren die heutige Schreibwarendynastie Faber-Castell ins Leben rief. Der Vorstandsvorsitzende, Graf von Faber-Castell, saß direkt vor dem riesigen Bildschirm und musste sich wie ich gefühlt haben, als ich damals, nach "Winnetou Teil II", das Fischer-Kino in der Linzer Straße mit Genickstarre verließ, weil das Taschengeld nur die erste Reihe finanzierte."Winnetou Teil II", aber auch der wunderbare Faber-Castell-Werbefilm werden mir ewig in Erinnerung bleiben. Hier wegen der überschaubaren schauspielerischen Leistung von Herrn Brice, da wegen der Kraft der Mimik der bekannten Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel. Plötzlich war auf der riesigen Leinwand die ebensolche Bundeskanzlerin zu sehen, dezent gekleidet, der Kopf groß wie zwei Medizinbälle, die Hände wie vom Innungsmeister der Fleischhacker etc., etc. In wohlgesetzten Worten gratulierte die übergroße Frau Merkel Unternehmen und Unternehmer. Und weil es sich um eine herausragende Schreibwarendynastie handelte, tat sie ganz so, als ob sie die würdigenden Worte auf der Kamera ablesen würde. Die auf der XL-Leinwand nektarinengroßen Augen begannen links ("Familiengeschichte") , wanderten zur Mitte ("Tradition"), dann rechts ("Gratuliere"), dann wieder nach links ("Großartig") und so ging es dahin. Die, während des Festaktes von anderer Seite aufgestellte These, Kaiserin Maria Theresia hätte das Belvedere bewohnt, ist auch faszinierend. Noch besser aber hat mir die Ansprache von Frau Merkel gefallen.Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at

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