Ges.m.b.H.: Rückblickwinkel

Ges.m.b.H.: DÖF
Karl Hohenlohe über den Opernball 2012.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Hie und da flackert noch ein Licht in Form einer letzten Meldung auf.

Ein Stargast verspricht, dass er wiederkommen wird, andere schwärmen über das Ereignis und selbst jene, die sich so etwas im Fernsehen nie und nimmer ansehen würden, sagen, dass es diesmal gar nicht so schlimm war.

Fährt man an der Oper vorbei, erinnern nur noch die Reste des roten Eingangs an das Ereignis. Männer mit pistolenähnlichen Elektroschraubern nehmen dem Gerüst Grazie und Halt, in ein paar Stunden werden auch die letzten äußeren Spuren des Opernballs verschwunden sein.

Ein paar Passanten verfolgen das Geschehen, rufen sich die Arie in Erinnerung, die Ex vom Stallone und Frau Weichselbraun in ihrem schönen Kleid.

In der Oper ist längst alles, wie es vorher war, die Sitzreihen ruhen wieder auf dem Tanzparkett, die Bühnenlogen sind nur mehr Logen und schlafen, in Kisten verpackt, ihrem nächsten Auftritt entgegen.

Die Bühnenlogen sind die Eintagsfliegen unter den Kulissenausstattungen.

Irgendwo im Haus sitzt der Herr Direktor, vielleicht brütet er über einem neuen Spielplan, vielleicht hat er dem Gast für den großen Auftritt im nächsten Jahr gerade einen Brief geschrieben – nach dem Opernball ist vor dem Opernball.

Die Ball-Moderatoren blättern in den Zeitungen, sie werden von den Redakteuren, gelobt oder gegeißelt, dazwischen gibt es nur ganz wenig Raum.

Auch diesbezüglich wird die Tradition rund um den Opernball eisern hochgehalten.

Die Ball-Kommentatoren blicken wieder einer gepflegten Anonymität entgegen, erst 2013 werden sie erneut aufgetaut.

Der Opernball 2012 ist Geschichte.

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