Ges.m.b.H.: Palaststoffe

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Karl Hohenlohe über adelige Angelegenheiten.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Die berühmte Journalistin Frau Lisbeth Bischoff hat ein Buch geschrieben: "Adel inside". Es wird sich gut verkaufen, viele Menschen sind ja ganz verrückt nach Königshäusern. Kaiser, Könige, Edelmänner und Edelfrauen füllen komplette Nachrichtenmagazine - was lassen sie kochen, wo betten sie sich und mit wem. Ein einziger Windstoß, der einst den Rock von Lady Di ein ganz klein wenig lüftete, brachte dem Fotografen Wohlstand, Glück und einen Swimmingpool, den Autoren der verschiedensten unautorisierten Biografien auch. Ich selbst bin ja ein beliebter, allseits geschätzter Informant allerhöchster Greise, einmal wandte sich Exkönig Konstantin, der von 1964 bis 1974 das griechische Zepter schwang, bei einem Abendessen ganz zwanglos an mich und ersuchte um eine ganz kurze Expertise bezüglich der österreichischen Parteienlandschaft. Auf Englisch, verehrte Leserschaft! Niemals zuvor und auch später hat eine Analyse einen ehemaligen Monarchen so ratlos zurückgelassen und ich wurde seither nie wieder von einem Kaiser oder einem König um irgendwelche Ausführungen ersucht. Das stimmt nicht ganz, einmal hat mich Franz Beckenbauer gefragt, ob das Interview jetzt zu Ende wäre. Überhaupt stehe ich dem Adel ja sehr positiv gegenüber, Mitleid habe ich nur mit jenen, die sich selbst nie einen großen Namen machen können, weil sie ihn schon haben. Frau Bischoff, der Autorin von "Adel inside", wünsche ich viel Glück und rufe den Sachsenkönig Friedrich August III. in Erinnerung. Er schloss im Jahr 1918 seine Abdankung mit den Worten "Nu macht Euch Euren Dregg alleene!".Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at

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