Ges.m.b.H.: Keine Rede

Ges.m.b.H.: Keine Rede
Über die Ghostwriterinnen und Ghostwriter.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Es ist sehr erstaunlich, was gestern hier an dieser Stelle zu lesen war. Nämlich: Herr Bundeskanzler Figl soll den bemerkenswerten Satz "Gott schütze Österreich" gesagt haben, wo es doch selbstverständlich der Kanzler Schuschnigg war. Verehrte Leserschaft, die Ghostwriterinnen und Ghostwriter sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Immer wieder werde ich gefragt, ob es stimmt, dass Elfriede Jelinek, Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz, Nik P., Heinz Fischer, Uri Geller und Alfred Komarek für mich tätig sind. Aber ich schweige aus Fairnessgründen, möchte jedoch darauf verweisen, dass Elfriede Jelinek, Nik P., Heinz Fischer, Uri Geller und Alfred Komarek über profunde Geschichtskenntnisse verfügen, ich bei Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz diesbezüglich nicht so sicher bin. Anders gesagt: die Indizien, die Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz als möglichen Täter ausweisen, sind erdrückend. Es liegt nicht in meiner Natur, etwaige Ghostwriter zu desavouieren. Vorhanden oder nicht - ich stelle mich vor sie und behaupte jetzt einmal, nur so, ich hätte diese Fehlleistung begangen. Dieses Vorgehen erfüllt mich mit großem Stolz, es hat ritterliche Qualitäten und wird zahllose Leserbriefschreiberinnen zu haltlosen Lobeshymnen animieren. Letztlich wird mir der Lapsus vielleicht mehr nützen als schaden und ich danke der Vorsehung dafür. Im Übrigen hat Bundeskanzler Leopold Figl nach jeder noch so kleinen Rede: "Hoch lebe die Republik Österreich" gesagt und durch den zu intensiven Einsatz verlor diese einst erhebende Redewendung nach und nach an Bedeutung. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe@kurier.at

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