Ges.m.b.H.: Haargenau

Ges.m.b.H.: Haargenau
Karl Hohenlohe über die Anziehungskraft von Glatzen.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Gerade hatte ich die schöne Gelegenheit, dem beliebten und von mir hoch geschätzten Moderator Reinhard Jesionek in der TV gegenüber zu sitzen. Herr Jesionek ist ja viel mehr als Moderator, nebenher auch Coach, Medienunternehmer und - was mich besonders freut - Hubschrauberpilot. Darüber hinaus ist Herr Jesionek neben Telly Savalas, Chruschtschow und Dirk Bach der berühmteste Glatzenträger, den wir gemeinhin kennen. Unzählige Frauen empfinden die männliche Kahlköpfigkeit als etwas sehr Positives und ich habe nie verstanden, warum es umgekehrt nicht auch so ist. Ja, manche Männer gehen sogar so weit, dass sie, obschon mit reichlich Kopfhaar gesegnet, zum Rasiermesser greifen und sich von der Tonsur zur Vollglatze vorarbeiten. Warum? Ich weiß es nicht, aber vielleicht, weil die Frauen den Kahlköpfigen lieber über das nicht vorhandene Haar streichen als den Allerweltsköpfen. Der ehemals bekannte Komiker Hubert von Meyerinck, eine fixe Größe in den Heimat- und Paukerfilmen des vorigen Jahrhunderts, trug zur Glatze auch noch gerne ein Monokel. Im Gegensatz zu vielen Glatzenträgern bevorzugte er jedoch Männerhände, die sein Haupt polierten. Zurück zu Herrn Jesionek, den ich ja noch vor oben ohne kannte. Als die Sendung aus war und unsere Worte im Abspann verklangen, gingen wir gemeinsam zur Maske, um uns selbst von der Schminke zu befreien. Während Jesionek sein Gesicht recht forsch mit einem Feuchttuch bearbeitete, strich er sich damit doch deutlich zärtlicher über die Glatze. Es ist erfreulich mit anzusehen, wenn Menschen mit sich im Reinen sind. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe@kurier.at

Kommentare