Ges.m.b.H.: Fit & Fun

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Karl Hohenlohe über den Kampf gegen die Kilos und dem Wunsch, dünn zu sein.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob mich der Landeshauptmann von Niederösterreich noch für ganz dicht hält. Aber eines nach dem anderen. Kürzlich wurde ich zu einer Veranstaltung gebeten, wo sich - so hat man es seinerzeit so schön umschrieben - die Tische bogen. Schinken, Schwein, Rind, Wurst, Mortadella, Käse, Speck, Gurken, Brot, Eis, Ribiselkuchen, usw., usw. Ich aß auf Teufel komm raus, musste aber bei einigen Tischnachbarn bemerken, dass sie es mir nicht gleichtaten. Überhaupt erschienen mir viele Gäste fast wie runderneuert, klare Augen, schillerndes Haupthaar und schlank wie nie zuvor. Dünn sein, dieser Trend schwappt von den Modellen nun auch auf den Rest der Menschheit über. Herr Schröder von der Albertina etwa, rank und ätherisch, der KURIER-Doyen Peter Rabl mindestens um ein Dutzend Kilo leichter und auch Herr Rudolf Buchbinder, der diesen Umstand jedoch eisern leugnete. Es ist kein Wunder, dass die Menschen so erschlanken, kein Periodikum, kein TV-Bericht ohne Tipps im Kampf gegen die Kilos, Aufrufen zur Sportlichkeit und dazu fotografische Aufnahmen von Stars mit Waschbrettbäuchen, wie sie im Sommer ihre Model-Freundinnen über den Strand führen. Da saß ich also und mein Visavis, das Niederösterreich regiert, bemerkte beiläufig, dass es die Woche noch den Großglockner befahren würde. "Mit dem Auto?", erkundigte ich mich und er sagte, "Nein, mit dem Fahrrad". Dies ließ mir keine Ruhe und ich legte noch ein "Elektrofahrrad?" nach. Der LH betrachtete mich, als hätte man Paula Wessely gefragt, ob sie im Burgtheater mit Mikrofon wirkte. Ich schwieg, aß nichts mehr und gehe ab morgen laufen. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at

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